Heute haben wir etwas Neues auf style-revolution.net: ein Interview.
In loser Reihenfolge werden wir uns mit interessanten Menschen aus der Rockabilly und Gothic Szene unterhalten.
Diese Woche beginnen wir mit Gerald, dem Betreiber von rockabilly.at.
Auf seiner Plattform findest du eine Community Sektion, Events, Bands, Kleinanzeigen, einen Bandcontest und vieles mehr.
In diesem Interview geht es um die Geschichte von rockabilly.at, das Internet, den Bandcontest und über Zukunftspläne der Rockabilly Community.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen und auch beim Kennenlernen der Person, die hinter dem ganzen Projekt steht.
Hallo Gerald. Wie bist du zu deiner Seiten Idee gekommen und welche Entwicklungen hast du mit deiner Seite durchgemacht?
Die Idee zu der Seite hatte ich vor über 12 Jahren, bei einem Bier auf einem Festival… keine Ahnung mehr welches – damals wurde dann rasch eine recht statische Seite daraus, die allerdings zwei Kernelemente hatte – ein Gästebuch, dass schon fast legendär wurde nach kurzer Zeit und einen Eventkalender, in den jede Band und jeder Veranstalter seine Termine eintragen konnte.
Was ich wollte war, einfach eine Anlaufstelle für Rock´n´Roller zu bieten, wo man schnell was fragen konnte und auch die nächsten Konzerte im Überblick hatte.
Das Internet war wild damals, keine Abmahnfirmen und niemand fragte extra was er wo posten durfte, aber es war auch lustig und wir haben sicher niemanden geschädigt.
Mir fehlte später leider die Zeit, diese Seite weiterzuentwickeln, das Internet entwickelte sich – es kam MySpace und dann Facebook. Meiner Meinung nach ja die Plage im Netz schlechthin, ohne geht es aber leider auch nicht ganz.
2010 nahm ich Rockabilly.at dann offline, mit dem Vorsatz die Seite bald runderneuert wieder reinzustellen, was aber erst 2012 passierte.
Damals sprach ich mit einem Freund ein wenig über die Netzkultur, und er erzählte mir von seinen Problemen mit Facebook weil er nun in leitender Funktion in einem Konzern arbeite und in seinem Facebookprofil tummelte sich die Créme de la Créme des Rock´n´Roll, was seinem Chef schwer aufstieß.
Klar, wir alle kennen den Spruch „Mir doch egal was die anderen denken – drauf geschissen…“ usw. aber wir werden älter und zur Liebe zum Rock´n´Roll gesellt sich die Liebe zur Familie und den Kindern und natürlich eine gewisse Verantwortung. Und mal ehrlich, wer will seinen Spitzenjob riskieren, damit auf Facebook alles ordentlich rockt?
Daraufhin habe ich meine alte Domain wieder ausgegraben und mich daran gesetzt eine Community zu bilden, die Abseits von Facebook für alle da ist, die gerne posten und sich mit gleichgesinnten austauschen. Mittlerweile habe ich Facebook insofern integriert, als dass sich Leute mit dem FB-Profil einloggen können und es gibt auch einen Like-Button aber die Daten werden bei weitem nicht soweit, bzw. dorthin gesendet wo man sie nicht haben will.
Was würdest du dir von deinen Besuchern wünschen?
Von meinen Webseitenbesuchern wünsche ich mir ein wenig mehr Teilnahme an der Sache – weniger Facebook, mehr Rockabilly.at – damit die Community wächst und auch Neorockern was bietet. Man kann die Sache durchaus mit der Situation vor 12 Jahren vergleichen – damals hatten viele eine Webseite und wurden schlecht gefunden, heute entwickelt sich auf Facebook ein Parallelinternet und man geht wieder ein wenig unter.
Wenn wir alle die Kirche ein wenig mehr im Dorf lassen und Interessenscommunities den Vorzug geben, dann habe ich auf Facebook noch immer alle Möglichkeiten, kann mich aber spezialisiert dort austauschen wo ich sicher sein kann auch Gleichgesinnte zu treffen.
Werbung ist leider nötig geworden – es ist kein Geheimnis wenn ich verrate, dass der Erhalt der Seite Geld kostet, insbesondere die Performanceverbesserung die ich gerade umsetze – und somit komme ich nicht ganz ohne aus, Nutzerdaten interessieren mich aber genau eine Doppelnull und gespeichert wird nur was zur Registrierung erforderlich ist.
Was erwartet uns bei dem angekündigten Bandcontest?
Der Bandcontest geht in die zweite Runde und es ist eine Onlineabstimmung die über das Jahr geht – bis zum 31.10.2013.
2012 war der erste Durchgang, die Sache war wesentlich einfacher gestaltet, gewonnen haben Hemenex und Bilder von der Pokalübergabe gibts auf der Webseite.
Dieses mal habe ich die Sache wesentlich umfangreicher anberaumt, jede Band hat eine eigene Seite, die kommentiert werden kann, es können Tonträger repräsentiert werden und ich arbeite daran kommende Termine auch noch dorthin zu legen, damit wenn jemand direkt auf die Seite einer Band geht auch gleich sieht wann die das nächste mal wo spielen.
Ein Link zur jeweiligen Homepage der Band (oder auch der Facebook, Google+ oder weiß der Kuckuck was) ist natürlich auch vorhanden.
Die momentan noch vorhandene Bandlinkliste werde ich gegen eine Liste mit Links zu den Unterseiten austauschen – alle Bands die momentan auf der Linkliste sind, bekommen auch eine – keine Sorge, nur ein wenig Geduld.
Wenn sich eine Band noch nicht dort findet, bitte eine kurze Mail an mich, dann wird sich das bald haben.
Was willst du noch unseren Lesern mitteilen?
Was mir wichtig ist, richtet sich vor allem an die jüngsten Internetuser – achtet darauf was ihr wann wo postet. Ich kenne mittlerweile etliche Leute die ganz schöne Troubles haben, weil im Netz noch immer Jugendsünden – die sicher geil waren, keine Frage – rumgeistern und mit Vorliebe dann ans Tageslicht kommen, wenn sie es am allerwenigsten sollten.
Wenn das Projekt Rockabilly.At gut voranschreitet werde ich die Sache wohl auf Rockabilly.EU ausweiten – damit das ganze dann in mehreren Sprachen usw. läuft ist aber noch ein langer Weg und vor allem sind ein wenig mehr Ressourcen erforderlich.
Die Domain habe ich zwar schon, momentan ist sie gut verborgt und das ganze hat noch Zeit.
Danke Gerald
für deine Antworten und Gedanken.
Bildnachweis:
rockabilly.at