Emos… Emos? EMOS??!
Was war das nochmal?
Vor Jahren noch sah man einige traurig dreinblickende (sofern man denn durch ihre Emofrisuren, die ihr halbes Gesicht bedeckten, eine Mimik erkennen konnte), in enge Hosen gezwängte, androgyne, unverstandene Gestalten durch die Straßen schlurfen.
Gern haben sie sich unter das Metal-, Gothic- oder Punkervolk gemischt, um wenigstens dem Anschein nach irgendwohin dazuzugehören. Was leider nicht der Fall war. Niemand wollte sie.
Und wo sind sie jetzt?
Vielleicht wurde die Emogemeinschaft nur durch einen anderen Trend ersetzt und sie sind deswegen nur mehr selten gesichtet. Das ist nämlich, meiner Meinung nach, die einzige Erklärung für die damalige Invasion der Emos…
Es wurde zum Trend!
Es waren einfach Hipster, die Lebensgefühl und -einstellung bei der Metal, Gothic- und Punkzene schnorrten. Heutzutage müssen die Rocker und Biker dran glauben. Die Hipster schauen sich deren Tattoos, den Style und die Bärte von ihnen ab und sind doch nichts anderes als Mitläufer.
Es wurde trendy melancholisch und „dark“ zu sein und diesen halbseichten Abklatsch der Metalmusik zu hören.
Im Gegensatz zu anderen, nicht nach 2 Jahren wieder vergangenen Szenen stand dahinter keine besondere Lebenseinstellung. Ein Emo nimmt diese selbstverliebte Missverstandenheit nicht mit ins Erwachsenenleben. Denn wer, außer anderen beleidigten Teenagern, mit Vorhang-artigen Emofrisuren und von teilweise ununterscheidbarem Geschlecht, findet das an einem Partner später noch anziehend?
Ja, ununterscheidbar. Hinter den schwarzen, geglätteten und stundenlang gestylten Emofrisuren war es oft nicht leicht auszumachen, ob sich Männchen oder Weibchen dahinter verbirgt.
Daher, aus Spaß an der Freude über andere herzuziehen einige Tipps für Emofrisuren und Emostyling…
ODER
Wie man nicht vor die Türe treten sollte: (ergo befolgt sie bitte nicht)
1. Emofrisuren:
Emofrisuren sollten das halbe Gesicht verdecken, um eventuelle Gefühlsausbrüche zu verbergen.
Niemand sollte sehen, dass man eine Mimik außerhalb der Traurigkeit über das eigene Selbst und die Missverstandenheit der Gesellschaft über das Selbige besitzt. Am besten sind schwarze Haare mit grünen, roten, blauen oder bunten Strähnen, die ein Auge komplett verdecken, womit Undurchschaubarkeit demonstriert werden soll.
Weibliche Emos haben gern überlange Stirnfransen für denselben Effekt.
Außerdem sollte das Haar insgesamt eher lang sein. Und natürlich schwarz. Wobei grellrot auch eine sehr gute Wahl ist, das haben die Gothics nämlich auch gern. Und was für die gut genug ist, ist es auch für die Emos. Durch Anpassung an die Szene wird man vielleicht eher angenommen und darf bei den Großen mitspielen.
2.Emokleidung:
Eng, enger, Emohosen.
Bezeichnend ist eine schlaksige, androgyne Figur, die durch enge schwarze Hosen, weite Tshirts und Pullover betont wird und dem Gesamtbild eine noch mitleiderregendere Note gibt. Dadurch ergibt sich eine fast ungeschlechtliche Optik, die nur dadurch aufgelöst wird, weil weibliche Emos auch manchmal Röcke tragen. Aber nur über zerrissenen Strumpfhosen oder Strümpfen…
Man will ja den Anschein der Provokation wahren.
Denn insgesamt sollte das Outfit genau das ausstrahlen. Provokation!
Und Abgrenzung!
Denn Emos sind anders. Niemand versteht sie. Sie sind zu komplex.
3. Emoschminke:
Oh nein, dies gilt nicht nur für die Mädchen.
Vor alle die Jungs sollten jetzt die Augen gut aufsperren und lesen…
Ein weiterer Punkt, der Emos androgyn wirken lässt ist eben, dass auch die männlichen Emos des Make Ups frönen und sich dicke schwarze Kajalringe um die Augen malen.
Ein Waschbär-gleiches Make Up, inklusive Emofrisur, schreit „Ihr versteht mich nicht“ wie kaum etwas anderes!
4. Emo-Accessoires:
Hosenträger, Schildkappen, Bandanas, Skaterschuhe (am besten Vans, als Tipp am Rande), Converse oder auch Doc Marten’s… Die Emokultur hat sich, was Accessoires anbelangt, von mehreren Szenen was abgeschaut, man kann auch sagen gestohlen.
Aber irgendwie muss man sich ja anpassen als trendbewusster Mitläufer.
5. Emo-Musik:
Wie bereits erwähnt versuchten die sogenannten Emo-Bands ihre Vorbilder der Metal- und Rockmusik zumindest zu imitieren.
Was dabei herauskam war teilweise weinerliche „Rock“- oder Skate-Punk Musik, die für ein großes Publikum zugänglich war. Manchmal sogar, man lese und staune, mit fröhlichen, aufgedrehten Klängen.
Die Mitglieder der Bands waren selbsverfreilich ganz im Zuge des Trends gestylt, mit Emofrisuren und -Kleidung.
Nur hört man, interessanterweise, auch von jenen nichts mehr.
Sie sind genau so verschwunden wie ihre Anhänger.
Von dem her, als Abschluss, lauft nicht mit Trends mit. Sie vergehen und zurück bleiben satirische Artikel und hoffentlich amüsierte Gesichter… Mit selbstbewussten und eigenständigen Geistern dahinter, die nicht meinen jede Trendströmung mitmachen zu müssen.
Das wars von mir, Schwester Esther.
Ich hoffe ihr findet noch einige anregende Artikel auf unsere Seite!
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